(30) - Der WWE Title wechselte bei ganzen 8 von 14 PPVs den Besitzer, davon 4 Mal bei den letzten 5 Shows des Jahres.
(31) - Der World Title wechselte zwar auch 8 Mal, allerdings nur bei statistisch jedem zweiten PPV, denn bei Extreme Rules wechselte er dank Money in the Bank gleich zwei Mal.
(32) - Extreme Rules war obendrein mit 5 Titelwechseln der PPV, bei dem am meisten Gold einen neuen Besitzer fand.
(33) - Bei 4 Shows wechselten beide Major Championships ihren Besitzer...,
(34) - ... bei der Hälfte dieser Shows sogar mit dem ECW noch der dritte Roster-Major-Title.
(35) - Backlash war neben No Way Out der einzige PPV in 2009, bei dem alle auf der Card stehenden Männertitel ihre Besitzer wechselten.

Bei jedem zweiten PPV, sogar etwas mehr, wechselte mindestens ein Major Title. Dass es mal Zeiten gab, in denen Champions über viele Monate, teilweise sogar fast ein ganzes Jahr lang regierten, das scheint heutzutage fast undenkbar und endendlich weit weg. Bei vier Shows fanden sogar beide Hauptshows von WWE einen neuen Champion und speziell Extreme Rules schoss natürlich mal wieder den Vogel ab, da es an diesem Abend dank CM Punk ganze drei Titelwechsel im Major-Championship-Bereich gab. Mittlerweile ist es fast sensationeller, wenn ein Titel beim ursprünglichen Besitzer bleibt und selbst krasse Außenseitersituationen wie das Sheamus-Cena-Szenario erhalten plötzliche eine ganz neue Spannung und Würze. Wie immer gibt es also auch in dieser Entwicklung eine schwarze und eine weiße Seite – fest steht allerdings, dass es mal wieder Zeit wäre für ein wenig Konstanz, aber vermutlich brauchen wir diese bis mindestens WrestleMania wohl nicht erwarten.


(36) - Die ECW und die Tag Team Champions haben zu 67% verteidigen können, die Intercontinental Champions zu 50% - der US Champion hat eine makellose Verteidigungsquote von 100%. Und nochmal: Es war immer Kofi Kingston.

Auch wenn der US Title wirklich selten auf einer gebührenden Plattform verteidigt wurde, verwässerte man ihn zumindest nicht durch unbegründete und häufige Titelwechsel. Durch die ständigen Verteidigungen von Kofi, meistens sogar in Unterzahl, schaffte man es zumindest den Kingston-Charakter auf das vorzubereiten, was man nun mit ihm tut. Und auch die Darstellung vom neuen Champion, The Miz, lässt Gutes erhoffen. Das Problem ist wie immer der fehlende Herausforderer, der vernünftig und langfristig aufgebaut wird. Der IC-Title lebte von den tollen Fehden, in denen er ausgekämpft wurde und so stört die miese Verteidigungsquote in keinster Weise, weil sie speziell das Jericho-Mysterio-Szenario unheimlich aufgewertet hat.


(37) - Die meisten Titelverteidigungen bei PPVs in Folge konnten die Tag Team Champions für sich verbuchen, die ganze 4 PPVs lang verteidigten.

Der Aufstieg der Tag Team Division ist eines der wohl größten Errungenschaften des Booking-Teams in diesem Jahr. Alles lebte natürlich von der ungeheuren und konsequent umgesetzten Dominanz von Jerishow, welche zu Titelverteidigungen bei 4 PPVs in Folge führte. Eine gewaltige Bilanz, die erst nach sechs Monaten beendet wurde. Bei allen Wechselspielchen in fast jeder Titeldivision bedeutet diese Konstanz fast ebenso viel wie die Tatsache, dass es überhaupt bei so vielen PPVs in Folge Matches um das Tag Team Gold gegeben hat. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2008 hab es bei nur 4 PPVs überhaupt Tag Team Titelmatches auf den Cards und das, obwohl es zu dieser Zeit noch zwei Tag Team Gürtel gab.


(38) - Der World Title hat seit 3 PPVs nicht mehr den Besitzer gewechselt, der ECW Title schon seit 6 Shows, ein Titelwechsel in der US Title Division bei einem Pay Per View liegt schon monströse 20 Monate in der Vergangenheit.

Wir sind uns wohl einig, dass es nach 20 Monaten mal wieder Zeit wird für einen groß angelegten Titelwechsel in der US Title Division. Selbst jener letzte Titelwechsel beim Great American Bash 2008 fand vollkommen ohne Aufbau statt, vielmehr wurde Herausforderer Shelton Benjamin erst eine Woche vor dem PPV vollkommen storylinelos in das Titelmatch mit Matt Hardy gebookt. The Miz braucht einen starken Gegner. Mit MVP hat man es wahrscheinlich verbockt – der Traum schreit Evan Bourne, doch die Welt, in der es Bourne und Mizanin auf eine PPV-Card schaffen werden muss wohl erst noch getöpfert werden.


(39) - An den 14 PPVs des Jahres 2009 nahmen in den 56 Titelkämpfen, One-On-One und Multi-Men, insgesamt 152 Parteien teil.
(40) -  63 in der Rolle der Champions und 89 in der Rolle der Herausforderer. Durchschnittlich standen die Champions somit 1,4 Mal so viele Herausforderer gegenüber.

Gehen wir nochmal auf die einleitend angesprochene Inflationsrate ein. Wenn wir das mal weniger finanztechnisch betrachten, sondern das Ganze mal auf die Championships von World Wrestling Entertainment beziehen, dann lässt sich schon sagen, dass die Währungen „Tag Team“, „Intercontinental“ und „ECW“ wesentlich stärker aus dem Jahr 2009 gehen als die Währungen „WWE Title“ und „World Title“. Eine Währung, nämlich die namens „United States Title“, geriet dabei fast vollkommen in Vergessenheit und ist inflationär fast gar nicht zu betrachten. Im Grunde genommen ist dieser Vergleich aber genau das, was World Wrestling Entertainment gebraucht hat – eine langfristige Stärkung der Midcard und derer Kronen. Zu lange war man viel zu Main-Event-orientiert und schaffte es 2009 durch die Neuausrichtung, dass ein Jeff Hardy und ein CM Punk glaubhaft Main Events am Ende der wichtigsten Pay Per Views bestreiten und es fast niemandem auffällt, dass ein Tag Team Gürtel nach Titelkämpfen auf den Cards steht, die bereits WrestleMania headlinten. Die Inflation der Major Championships wird voraussichtlich sicherlich noch mindestens 3 Monate weitergehen, denn ich halte es für ähnlich unwahrscheinlich, dass ein Undertaker als Champion zu WrestleMania fährt, wie dass ein Sheamus überhaupt bei WrestleMania im den WWE Title antreten darf.

Ich freue mich über jeden, der diese Worte liest und bei dem es somit bisher noch nicht WOOM gemacht hat, dessen mit unnützen Statistiken vollgepumptes Gehirn die Gehirndecke noch nicht abschließend gesprengt hat. 40 Fakten über die Titelkämpfe bei den Pay-Per-Views von World Wrestling Entertainment im Jahr 2009, die in meinen Augen allesamt interessant sind – von der man sich aber keine einzige merken muss. Behaltet diesen Speicherplatz lieber auf für die wirklich wichtigen Informationen des Lebens. Eure PIN, den Geburtstag der Freundin oder die URL des Markreport. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!